Als Graphik-Designer kann man sich so richtig kreativ austoben – nur eben am Computer!

Gemütlich am Laptop arbeiten - oder ist das eher langweilig? Gemütlich am Laptop arbeiten - oder ist das eher langweilig?

Auf meiner Startseite habe ich zugegebenermaßen ein bisschen über die Leute abgelästert, die sich für Marketing-Berufe begeistern. Ich bin auch immer noch davon überzeugt, dass wir nicht noch mehr Menschen brauchen, die den konsumierenden Massen ihre unnützen Güter andrehen wollen. Jedoch habe ich dieses Semester ein paar Leute kennengelernt, die Graphik-Design studieren. Sie haben mir die Augen über diesen Zweig der digitalen Kunst etwas geöffnet und ich muss sagen: obwohl viele Graphik-Designer in der Marketing-Branche arbeiten, ist der Beruf jedoch definitiv kreativ und gehört als visuelle Gestaltung in die künstlerische Sparte.


Definitiv kreativ!

Der Job eines Graphik-Designers ist essenziell, durch Visuelles bestimmte Ideen, Gefühle und gedankliche Zusammenhänge zu kommunizieren. Man spricht zu einer bestimmten Audienz in einer Sprache, die aus Formen, Farben und Bildern besteht. Auch geschriebener Text wird verwendet und hierbei spielt die Typographie eine große Rolle, eben so wie das Medium oder Material. Wenn das nicht Kunst ist, dann weiß ich auch nicht, denn ist nicht auch Kunst an sich im Großen und Ganzen eine Sprache? Drückt man sich durch Kunst nicht auch kreativ aus und kommuniziert Dinge, die sonst schwer herüberzubringen sind? Nachdem ich dies erkannt habe, sehe ich den Beruf des Graphik-Designers in einem anderen Licht. Auch wenn diese Leute weniger mit ihren Händen, Pinseln oder Leinwänden arbeiten – auch in digitaler Form am Computer kreieren sie nach den Grundprinzipien der Kunst.


Graphik-Design-Studium in Wien

Meine Freunde studieren Graphik-Design an der New Design University in St. Pölten, das ist eine schnuckelige kleine Stadt ungefähr 100 km westlich von Wien. Warum da? Diese Uni ist eine Privatuniversität, da geht es ja öfters mal ein bisschen anders zu. Dafür hat diese Uni einen sehr guten Ruf und die Mietpreise sind dort um einiges erschwinglicher sind als in Wien. Der Bachelor-Studiengang heißt offiziell „Grafik- und Informationsdesign“, dauert wie üblich drei Jahre mit 180 ECTS. Im Curriculum enthalten sind praxisorientiere Module wie Illustration, Zeichnen und Drucken, aber man lernt auch über Webdesign, Kalligraphie, Interface Design, Plakatgestaltung und schreibt am Ende eine Bachelorarbeit.


Und dann? Berufsaussichten

Graphik design Graphik design

Im Berufsleben kommen viele Grafikdesigner in der Werbebranche unter, denn heutzutage wird unsere Werbung immer visueller. Die zu diesem Zweck erschaffenen Kunstwerke gibt es entweder ausschließlich in digitaler Form im Internet oder Fernsehen, oder sie werden gedruckt und finden ihren Platz in Zeitschriften und Prospekten. Man beteiligt sich am Web-Design oder hilft Firmen, sich ansprechend visuell zu repräsentieren. Solche Jobs gibt es sehr viele, und je nach dem, wie gut man ist und wie viel Erfahrung man mitbringt, desto höher wird auch das Gehalt. Mit einem Arztgehalt lässt sich dieses wohl nicht vergleichen, aber im Vergleich mit den Gehaltsaussichten eines Malers oder Bildhauers? Da ist Graphik-Design doch schon um einiges vorteilhafter.


Attraktiver Beruf, der einem jedoch liegen muss

Wenn es einem liegt, viel am Computer zu arbeiten, wenn man sich gern mit Software-Programmen beschäftigt, sich für die Bildbearbeitung und das Erstellen von Webseiten etc. interessiert – dann ist Graphik-Design wohl ein richtiger Traumberuf. Relativ gut bezahlt, viele offene Stellen auf dem Jobmarkt, und dazu kann man auch noch seine Kreativität ausleben. Ich bin mir nicht sicher, ob es etwas für mich wäre, denn ich liebe das Arbeiten mit meinen Händen und mag nicht gerne stundenlang vorm Computer hocken. Aber jedem das seine – ich kann auf jeden Fall mittlerweile total verstehen, warum Graphik-Design durchaus als Kunst angesehen wird, und ich sehe auch sehr deutlich die Vorteile, die man vor allem auf dem Arbeitsmarkt als Graphik-Designer hat, gegenüber einem Absolventen eines Studiengangs in der bildenden Kunst.